Vorbild sein für lokale Unternehmen
Gemeinde Nürensdorf
- Kanton: Zürich
- Einwohner: 4‘953
- Label: Energiestadt
- Beschaffungsvolumen: 14 Mio. / Jahr
«Es geht vor allem darum ein Vorbild zu sein, auch für die Privaten.»
Christian Meierhans, Leiter Abteilung Bau
Produktekategorien und Umsetzung
Die Gemeinde Nürensdorf legte bereits seit längerem Wert auf Nachhaltigkeit, doch erst mit dem Label der Energiestadt kam die nötige Struktur und Einheitlichkeit in die Prozesse. In dieser Phase wurden sämtliche bereits existierenden Lieferantenverträge überprüft und teilweise neu ausgeschrieben.
Die bei Einladungs- und Ausschreibungsverfahren zur Anwendung kommenden Richtlinien sind in einem internen Arbeitspapier schriftlich festgehalten. In diesem wird beispielsweise verlangt, dass die Herkunft von Grundstoffen der Bauindustrie deklariert sein müssen und bei Steinen und Holz von ausserhalb Europas international anerkannte Zertifikate nachgewiesen werden müssen. Die Gemeinde versucht grundsätzlich bei allen beschafften Produkten auf deren Nachhaltigkeit zu achten. Im speziellen gelingt dies bei der Beschaffung von Elektronikgeräten, bei Büromaterialien, sowie bei der Beschaffung von Fahrzeugen, etwa als man beim neuen Schulbus ein Elektrofahrzeug beschaffte. Zudem konnte auf dem Dach des örtlichen Schulhauses eine Solaranalage installiert werden.
So gelingt es der Gemeinde, ein Vorbild zu sein, gerade auch für die lokal angesiedelten privaten Unternehmen. Bei Einladungsverfahren achtet die Gemeinde darauf, dass vor allem Firmen mit einem guten Ruf angeschrieben werden. Hierbei konnte festgestellt werden, dass immer mehr, gerade auch kleine Unternehmen, erkannt haben, dass sie mit nachhaltiger Produktion Aufträge der öffentlichen Hand erhalten können und dass es sich entsprechend lohnt, nachhaltig und umweltbewusst zu produzieren.
Empfehlungen für andere Gemeinden
- Erfinden Sie das Rad nicht neu. Lassen Sie sich von Spezialisten beraten und übernehmen Sie wo möglich bestehende Richtlinien, welche Sie auch in Ihrer Gemeinde anwenden können.
- Schauen Sie auch über die Grenze Ihrer Gemeinde und sprechen Sie sich mit anderen Gemeinden ab.
- Wählen Sie Ihre Produkte sinnvoll und akzeptieren Sie, dass es nicht immer möglich ist, nachhaltig zu beschaffen.
- Lassen Sie Einladungs- und Ausschreibungsverfahren wenn möglich von einer zentralen Stelle führen, welche auch sicherstellt, dass die gesetzlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden.
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